27 Januar 2020

Verdammte Vergleiche


Rückenschmerzenbedingt, hatte ich jetzt viel Zeit zum nachdenken. Das war nicht gut. Denn ich habe mich den ganzen Tag mit anderen Menschen und ihren Leistungen verglichen.  Und dabei habe ich nicht gut abgeschnitten.
Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit,sagt Sören Kirkegaard, Der Vergleich ist der Tod des Glücks, sagt ein Herr Exler. Und dann habe ich natürlich um mein Unglück zu vervollkommnen überlegt , was andere über mich denken. Und da denke ich nicht über die Meinung meiner Freunde nach (die mögen mich und finden mich toll, das sit ihr Job), sondern die Meinung anderer. Wir sind so eitel, dass uns sogar an der Meinung der Leute, an denen uns nichts liegt, etwas gelegen ist. (Marie von Ebner-Eschenbach). Wie selbstkasteiend kann ein Mensch sein?? Ich bin darin echt gut! Denn man soll sich ja nicht nach unten vergleiche sondern nach oben!
Ich wollte mal Schriftstellerin werden und hatte mir vorgenommen schon ganz jung ein Buch zu veröffentlichen. Ich wollte die jüngste mir bekannte Schriftstellerin sein. Meine Konkurrentinnen waren Anne Frank und Susanne E. Hinton. Als ich 15 wurde konnte ich nur noch gegen Frau Hinton ansschreiben, darüber wurde ich dann sechzehn und dann siebzehn und dann war ich nur noch Platz drei. Und wir wissen ja, der dritte Platz ist eigentlich der Trostpreis, der Zonk der Siegertreppchen.

So bin ich. Ich vergleiche mich nach oben, stelle fest, was ich alles nicht kann und falsch mache und denke mir.... dann mit `nem halben Arsch... irgendwie ankomme reicht auch- und ignoriere die Möglichkeit des dritten Platz. Danach denke, ich "vier gewinnt" und das reicht auch und gebe fast auf.... ich gebe so sehr auf, dass ich irgendwie ankomme und dann sagen kann, dass ich nicht alles gegeben habe, weil ja dieses "Hänger" hatte. Und alles wegen der verdammten Vergleiche.

 Also sind Vergleiche schlecht und man sollte es einfach generell lassen. Deshalb kommen beim Sport auch alle gleichzeitig ins Ziel, der Oscar geht an alle, die mit dem Filmgeschäft zu tun haben und Platinschallplatten werden an alle Singenden verteilt. BULLSHIT. Es wird immer verglichen und Vergleiche sagen sehr wohl etwas über mich aus, das relevant sein könnte.
 Ich habe Kolleg*innen, die extrem tolle Krankepfleger*innen sind und ich habe Kolleg*innen, die solala sind. Und ihre Meinung über mich beeinflusst mich. Je nachdem wer von ihnen etwas über meine Arbeit sagt, nehme ich es mir sehr zu Herzen oder lasse es mir am Hintern vorbei gehen.

Was zu Herzen oder am Hnitern vorbei geht,  liegt an meinem Wertesystem und meinen Schlussfolgerungen.

Ich habe eine ehemalige Kollegin, die unglaubliches leistet, Beruf (coole Karriere) und Familie (Kinder, Hunde, Mann, Haus)  und Studium (gute Noten)..... Die ist mein Idol. Ihre erreichten Ziele (nicht Hunde und Kinder, aber der Rest), beeindrucken mich enorm. Und weil ich auch arbeite und studiere, vergleiche ich mich mit ihr (also als Ziel, die exakt gleichen Ergebnissen, gemessen an Gehalt/Position und Notenleistung) und loose grandios ab. Also dritter Platz, halber Arsch, dabei sein ist alles,  vier gewinnt.......
 Oder ich vergleiche mich mit einer Person, die mir ähnlich ist oder sogar genauso wie ich ist - mit mir. Dann sieht die Sache schon ganz anders aus. Ich werde immer besser. Ich habe die besten Noten, die ich jemals hatte und ich bin anscheind so diszipliniert, dass ich im September einen eckigen Hut in die Luft werfe und Bachelorette bin.
Und wenn ich jetzt endlich aus dem Swimmingpool meines Selbstmitleids (alle anderen sind besser als ich) steige, könntte ich den Abschluss im vorderen Drittel schaffen. Da war ich auch noch nie.


21 Januar 2020

Scham und Loyalität

Da ist dieses Schamding. Das Gefühl, dass ich mich für für die Monster entschuldigen muss, dafür dass ich daher komme und dafür, dass ich damit genetisch verknüpft bin und dass ich nicht so bin. Andere Leute - die meisten anderen Leute - kennen keine Monster. Diese Menschen können sich nur schwer vorstellen, dass Monsternester in Reihenhaussiedlungen und Tennisclubs existieren. Sie haben über Monster gelesen oder Filme über Monster gesehen aber die Monster waren weit weg. Diese Menschen kommen aus einem Umfeld, dass Monsterfei ist. Wenn ich dann über das eine Toxmonster und ihren Gefährten rede, sehe ich diese großen Augen. Die Monster, dass es die wirklich wirklich gibt, das kommt näher.  Natürlich wissen sie, dass es überall Monster gibt aber dennoch scheine ich oft die erste Person zu sein, die so wirklich nicht aus dem deutschen Trailerpark kommt und dennoch mit solchen Monstern leben musste.
Das ist dann peinlich weil, weil dann die Scham kommt, weil ich weiß, dass das nicht normal ist und weil ich eben auch loyal bin und die Monster verrate, wenn ich es erzähle. Und es ist eben auch eine Tatsache, dass ich von ihnen abstamme - die Geschichte mit dem Apfel und dem Baum.... Also bin ich vielleicht auch so - genau so ein Monster und weiß es nicht. Vielleicht muss man sich vor mir in acht nehmen. "Gebt ihr nicht eure Kinder,  die kommt aus Monsterhausen."

Kinder haben diese Phase,  dass sie denken sie seien adoptiert. Ich wünschte es wäre so!
Dann wäre ich das uneheliche Kind einer schlauen (schlausein ist mir wichtig), minderjährigen Schriftstellerin und ihres, innerlich sehr komplizierten, Spitzensportlerfreundes. Sie wurden auseinandergebracht und ich musste zur Adoption freigegeben werden. Jahrelang haben sie sich nach mir gesehnt .... und jetzt endlich, ....wo sie wieder zusammen sind, .....haben sie ihr Kind gesucht..... Tadaaaaaa ich bin die Tochter, von zwei verdammt coolen und nicht irren Leuten! (Als ich kleiner war, war sie eine wunderschöne, sehr reiche Prinzessin und er war ein Ritter oder Prinz aber leider sehr arm.) Genug geträumt, ich bin nicht adoptiert und deshalb bin ich genetisch mit den Irren verflochten und hänge in der Loyalitätsschleife (sage nichts negatives auch wenn es die Wahrheit ist) fest.

Und dann habe ich den Begriff Loyalität gegoogelt: Wenn ich Wikipedia von heute richtig verstanden habe, ist Loyalität, die Verbundenheit mit einer Gruppe, Gemeinschaft oder Person mit der man gemeinsame Werte und Moralvostellungen teilt und gemeinsame höhere Ziele verfolgt. Loyalität heißt auch als einzelne Person Ziele zu verfolgen, bzw. zu der Person, Gemeinschaft oder Gruppe zu halten,  wenn man diese Einzelziele nicht vollumfänglich teilt, solange sie der Bewahrung eines gemeinsamen höheren Ziels dient. ICH BIN RAUS! Ich bin so was von raus.

Wir haben weder eine gemeinsame Moral, noch Ziele oder Werte. Also ist es einfach nur die Wahrheit, wenn ich die Wahrheit sage.

In Zukunft erzähle ich meine Geschichte wie folgt: Ich wuchs bei zwei irren Monstern auf, die willkürlich und somit nie berechenbar agierten. So wie Du Dich an ein paar gruslige Erlebnisse erinnern kannst, aber Dein Leben sonst recht normal und nett war... stell Dir meins genau andersherum vor. Ich hatte einige coole und lustige Erlebnisse aber die meiste Zeit habe ich mit eingezogenem Bauchnabel, auf die atomare Monsterexplosion gewartet und die kam immer irgendwann. P.S. Ich bin nett und freundlich, loyal bis zum gruseln, liebevoll und meistens sehr lustig. Adotptiert werden muss ich nicht mehr, habe ich selbst erledigt.




16 Januar 2020

Toxische Menschen

Über toxische Menschen wir häufig gesprochen. Menschen, die einem nicht gut tun, die Dir den letzten Nerv und vorallem deine Kraft rauben. Man soll sich von ihnen trennen und Kontakte abbrechen. 
Das ist unter Umständen schwierig, wenn es sich um die eigene Verwandschaft handelt. Da hängt man/frau dann in diversen inneren Konflikten. Viele dieser Konflikte haben mit Loyalität zu tun und dem Wunsch geliebt zu werden sowie der Problematik, dass man diese Menschen nicht hängen lassen will. In so einem Konflikt befinde ich mich. 
Das familäre Toxmonster muss einerseits bedient werden (Wäsche, Süßigkeiten und hier und da eine Erledigung), weil ich niemandem sich selbst überlassen möchte. Auf der anderen Seite bin da ich. 
Ich studiere und arbeite mich Richtung Bachelorette vorwärts, arbeite und muss mit dem inneren Chaos bezüglich des Toxmonsters klarkommen.
Wenn ich das jemals gerafft bekomme schreibe ich ein Buch in dem steht wie wundersam ich das alles hinbekommen habe, und dass jeder sowas kann, wenn er oder sie nur meinem Zehn-Punkte-Plan verfolgt. Dann wird jeder und jede für immer völlig glücklich und die Toxmonster explodieren durch die Kraft unserer Gedanke.
Bis dahin übe ich mich in Selbstfürsorge, Me-time, Achtsamkeit und dem Bau einer inneren Mauer mit Selbstschussanlage bei Toxmonsteralarm.

Under Construction

Wegen Urheberrecht und Co, habe ich alle Posts gelöscht. Das ist zeitsparender, als jeden Eintrag seit 2005 zu sichten und eventuelle Fotos zu löschen.
Außerdem hat sich in den letzten 15 Jahren (Alter!! FÜNFZEHN) so viel in und an mir geändert, dass vieles nicht mehr aktuell ist, einiges besser unter Verschluss gehört und so Manches, was zu sagen war, nicht gesagt wurde.
Was genau hier stehen wird kann ich noch nicht sagen. Vielleicht ein bisschen von allem, was mich bewegt. Von Krankenpflege über Studieren mit 40+, Elternbeziehungen, Kinderlose Paare, Feministenkrempel und deeper shit kann es alles sein. 
Wer´s  nicht mag, mag ´s löschen.