Rückenschmerzenbedingt, hatte ich jetzt viel Zeit zum nachdenken. Das
war nicht gut. Denn ich habe mich den ganzen Tag mit anderen Menschen
und ihren Leistungen verglichen. Und dabei habe ich nicht gut
abgeschnitten.
Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit,sagt Sören Kirkegaard, Der Vergleich ist der Tod
des Glücks, sagt ein Herr Exler. Und dann habe ich natürlich um mein Unglück zu vervollkommnen überlegt , was andere über mich denken. Und da denke ich nicht über die Meinung meiner Freunde nach (die mögen mich und finden mich toll, das sit ihr Job), sondern die Meinung anderer. Wir sind so eitel, dass uns sogar an der Meinung der Leute, an denen uns nichts liegt, etwas gelegen ist. (Marie von Ebner-Eschenbach). Wie selbstkasteiend kann ein Mensch sein?? Ich bin darin echt gut! Denn man soll sich ja nicht nach unten vergleiche sondern
nach oben!
Ich wollte mal Schriftstellerin werden und hatte mir
vorgenommen schon ganz jung ein Buch zu veröffentlichen. Ich wollte die
jüngste mir bekannte Schriftstellerin sein. Meine Konkurrentinnen waren
Anne Frank und Susanne E. Hinton. Als ich 15 wurde konnte ich nur noch
gegen Frau Hinton ansschreiben, darüber wurde ich dann sechzehn und dann
siebzehn und dann war ich nur noch Platz drei. Und wir wissen ja, der
dritte Platz ist eigentlich der Trostpreis, der Zonk der
Siegertreppchen.
So bin ich. Ich vergleiche mich nach oben, stelle fest, was ich alles nicht kann und falsch
mache und denke mir.... dann mit `nem halben Arsch... irgendwie ankomme
reicht auch- und ignoriere die Möglichkeit des dritten Platz. Danach
denke, ich "vier gewinnt" und das reicht auch und gebe fast auf.... ich gebe so sehr auf, dass ich irgendwie ankomme und dann sagen kann, dass ich nicht alles gegeben habe, weil ja dieses "Hänger" hatte. Und alles wegen der verdammten Vergleiche.
Also sind Vergleiche schlecht und man sollte es einfach generell lassen. Deshalb kommen beim Sport auch alle gleichzeitig ins Ziel, der Oscar geht an alle, die mit dem Filmgeschäft zu tun haben und Platinschallplatten werden an alle Singenden verteilt. BULLSHIT. Es wird immer verglichen und Vergleiche sagen sehr wohl etwas über mich aus, das relevant sein könnte.
Ich habe Kolleg*innen, die extrem tolle Krankepfleger*innen sind und ich habe Kolleg*innen, die solala sind. Und ihre Meinung über mich beeinflusst mich. Je nachdem wer von ihnen etwas über meine Arbeit sagt, nehme ich es mir sehr zu Herzen oder lasse es mir am Hintern vorbei gehen.
Was zu Herzen oder am Hnitern vorbei geht, liegt an meinem Wertesystem und meinen Schlussfolgerungen.
Ich habe eine ehemalige Kollegin, die unglaubliches leistet, Beruf (coole Karriere) und Familie (Kinder, Hunde, Mann, Haus) und Studium (gute Noten)..... Die ist mein Idol. Ihre erreichten Ziele (nicht Hunde und Kinder, aber der Rest), beeindrucken mich enorm. Und weil ich auch arbeite und studiere, vergleiche ich mich mit ihr (also als Ziel, die exakt gleichen Ergebnissen, gemessen an Gehalt/Position und Notenleistung) und loose grandios ab. Also dritter Platz, halber Arsch, dabei sein ist alles, vier gewinnt.......
Oder ich vergleiche mich mit einer Person, die mir ähnlich ist oder sogar genauso wie ich ist - mit mir. Dann sieht die Sache schon ganz anders aus. Ich werde immer besser. Ich habe die besten Noten, die ich jemals hatte und ich bin anscheind so diszipliniert, dass ich im September einen eckigen Hut in die Luft werfe und Bachelorette bin.
Und wenn ich jetzt endlich aus dem Swimmingpool meines Selbstmitleids (alle anderen sind besser als ich) steige, könntte ich den Abschluss im vorderen Drittel schaffen. Da war ich auch noch nie.
2 Kommentare:
Liebe Mesii
Schön von dir zu lesen...
Wow du studierst neben dem Schichtdienst...toll.
Pflege auch wieder ein bissl. Und denke oft an dich
LG Barb
Liebe Mesii
Schön von dir zu lesen...
Wow du studierst neben dem Schichtdienst...toll.
Pflege auch wieder ein bissl. Und denke oft an dich
LG Barb
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