verspäteter Halloween Kürbis
Halloween war am 31. Oktober. Das ist der Zeitpunkt, an dem die Kürbisse mit gruseligen Gesichtern hell erleuchtet in Vorgärten stehen. Sie scheinen sich lange zu halten, denn die Kürbisoptik fängt schon Mitte Oktober an.
Unser Kürbis war am 1. November ready –
zu spät. Aber ich lasse mir von einem Datum nicht sagen, wann ein Kürbis fertig
geschnitzt zu sein hat.
In Wahrheit kaufte ich den Kürbis und wollte ihn auch pünktlich zu Halloween frisch geschnitzt draußen stehen sehen. Aber dann... Aus den Augen aus dem Sinn.
Der Kauf war pünktlich. Frisch gekauft, stellte ich ihn in den Wintergarten, damit er frisch bleibt. Und dann habe ich ihn vergessen…… Ojo hat mich mehrfach an das Schnitzvorhaben erinnert, aber der Zeitpunkt war irgendwie nie richtig – gefühlt keine Zeit und dann wieder vergessen – erinnert worden – wieder gefühlt keine Zeit.
Einen Tag nach Halloween kam dann die Erinnerung, und ich hatte gefühlt Zeit. Also, frisch ans Werk und losgelegt und fertig war er. Aber rausstellen ging nicht. Wegen Mike. Mike ist ein Marder.
Mike kommt und geht, wann er will. Mike springt vor unserer Haustür auf das Geländer, stößt sich ab und landet dann auf dem Dach. In der Nacht hören wir, wie er auf dem Dach rumläuft. Marder essen unter anderem auch Obst und Gemüse, also vermutlich auch Kürbisse. Da ich Mike nicht indirekt füttern und ihn so animieren, öfter zu kommen, wollte, blieb der Kürbis im Haus, im Wohnzimmer. Falls der Kürbis matschig werden sollte, wurde er extra auf einen Teller gestellt, damit das gute Parkett nichts abbekommt!
Wie schlau! Der Kürbis wurde innerhalb von 36 Stunden nicht nur flüssig und matschig. Er wurde zudem schimmelig. Als wir feststellen, dass sich der Zustand verändert hatten, nahmen wir uns fest vor, dass er am Ende des Abends den Weg des ewigen Kreislaufs in der Biomülltonnen beginnen sollte. Als ich morgens ins Wohnzimmer kam, war der Kürbis noch da und wartete in einer Pfütze aus Kürbisschimmelwasser der sich über den Tellerrand hinaus auf dem Parktet seeartig verteilte.
Also nahm ich den Teller mit dem Kürbis und trug ihn, die Treppe runter durch den Esszimmerbereich ins Waschbecken in der Küche. Kürbis, Kürbissaftteller und ich verteilten hierbei kleine ekelhafte Kürbissaft Spritzer bei jedem Schritt. Welche Freude, am frühen Morgen schon die Möglichkeit zu haben etwas zu reinigen.
Der Kürbis war mittlerweile in der Spüle zusammengebrochen und brach weiter in handtellergroße Stücke ab, als ich ihn zum Biomüll tragen wollte. Bei Licht betrachtet war der Kürbis außer instabil auch noch von wundervoll flauschigen Haaren im inneren bedeckt, die sich eifrig von Seite zu Seite einander entgegenstreckten. Und dann habe ich ihn in den Hausmüll geworfen und gehofft, dass unseren Müll kontrollierende Nachbarin so sehbehindert ist, dass sie den Kürbis nicht in der Tüte entdeckt.
Resümee: nächstes Jahr mache ich es rechtzeitig zu Halloween und parke den Kürbis für Mike unerreichbar draußen. Falls ich es nicht wieder zu spät mache, vergesse und dass Kürbisse im Haus nicht gut fürs Ambiente und das Parkett sind.
Foto Perplexity
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